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Natur und
Landschaft
Interessenkonflikte
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Trotz zahlreicher Schutzmaßnahmen für Natur und Landschaft gelingt es
den Behörden in den Gemeinden und im Landkreis nicht, das Abholzen von
Hecken zur Ackergewinnung zu unterbinden. Während für den Tourismus mit
intakter Natur und Landschaft geworben wird, zählt für den Landwirt
jeder Quadratmeter nutzbaren Ackerlands. Überhängende Baumkronen
werfen nicht nur Schatten, sondern bringen zudem Unstimmigkeiten in
die Vermessung durch Luftbildaufnahmen der von der EU subventionierten
Flächen. |
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1970 bei Zeetze.
Mit dieser Landschaft wird geworben.
Grauschnäpper |
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Es gibt diese Landschaft ja auch noch.
2005 ebenfalls bei Zeetze. Hier wirtschaften Biobauern. Im Hintergrund
die alte Feldsteinkirche von Zeetze.
Für das Foto musste ich allerdings einen geschickten Standort suchen.
Geht man ein paar Schritte weiter, verdeckt die sehr große
Kartoffelscheune selbiger Biobauern den Blick auf Zeetze. |
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Allzu oft entwickelt sich die Landschaft wie hier zwischen Dannenberg
und Prabstorf.
Links der erste Schritt durch das Straßenbauamt.
Rechts ein Jahr später der zweite Schritt durch den Bauern. |
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Dokumentiert durch die
Arbeitsgruppe
Heckenschutz.
Die Fotos sind nicht direkt vom selben
Standort, zeigen aber die häufige Vorgehensweise. |
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Auch zwischen
Breselenz und Krummasel gab es mal dichte Hecken aus Sträuchern und
Bäumen.
Dort nistet jetzt kein Vogel mehr.Im Frühjahr 2005 trat der
Arbeitskreis Heckenschutz an die Öffentlichkeit und forderte den
Landkreis und die Kommunen zu notwendigen Schutzmaßnahmen auf. |
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Im Juni 2006 wurde das Thema im Ausschuss des Kreistages behandelt.
Die Elbe Jeetzel Zeitung berichtete am 6. Juni
2006:
"Die Notwendigkeit zum Schutz der Hecken in Lüchow-Dannenberg hatte der Arbeitskreis Heckenschutz im Ausschuss
(des Kreistages) vorgetragen. Jährlich würden von Landwirten oder
Bauhöfen Hecken im Kreisgebiet beseitigt. Dabei handelt es sich nach Meinung
von Arbeitskreis-Sprecher Jürgen Kruse oft um »Diebstahl an der
Allgemeinheit», weil die Hecken auf kommunalem Land stünden. Einigung wurde
zwischen Ausschuss und Arbeitskreis darüber erzielt, dass die beteiligten
Institutionen und Gruppen Vorschläge und Richtlinien für die Pflege von
Hecken erarbeiten sollten. Außerdem müsse die Information verbessert werden."
Bleibt zu hoffen, dass das Bewusstsein für die ökologischen
Zusammenhänge weiterhin wächst. |
2007: Auf Einladung der Arbeitsgruppe Heckenschutz hielt Hermann Benjes
einen Vortrag beim
8. Dannenberger Umwelttag
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Betr.: ländlicher Wegebau –bes. im Rahmen der ZILE-Richtlinie- wichtige
Voraussetzungen
Sehr geehrte Damen und Herren!
Im Genehmigungsverfahren bzw. bei der Durchführung der Baumaßnahmen sollte
auf die Erhaltung,
Ausbesserung und Neuanlage von Heckenlinien und Baumreihen an den Wegen
besonderer Wert gelegt werden. Oft handelt es sich um ökologisch bedeutsame
und für die Erhaltung der Arten wichtige
Lebensadern im Sinne von Biotopverbünden. Einige der alleeartigen
Baum-Hecken könnten sogar
kulturhistorisch unter Schutz gestellt werden. In Verbindung mit einer
besseren zukünftigen Nutzung
als Radweg, Wanderweg oder Skaterweg (für die Tourismusförderung
lebenswichtig) ist
ein funktionsfähiges Straßenbegleitgrün (ökologisch bedeutsame Hecken mit
Überhältern) unverzichtbar. Eher sollten im Zuge der Maßnahmen unterbrochene
Heckenlinien ergänzt und
weitere Heckenvernetzungen geschaffen werden. Die weiter notwendigen
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen könnten zudem deutliche Verbesserungen des
Landschaftsbildes in ausgeräumteren Regionen durch neue Biotopvernetzungen
bringen.
An etlichen Stellen wurden gerade an den für den Wegebau ausgewählten
Strecken in den letzten Jahren (oft ohne jeden vernünftigen Grund und
widerrechtlich) Hecken und Baumreihen gerodet, stark beeinträchtigt bzw. auf
Bedeutungslosigkeit zurückgedrängt.
Nun ist zu befürchten, dass im Zuge des Wegebaus weiter Hecken und
Baumreihen zerstört,
zu stark zurückgedrängt und beschädigt werden. Genehmigungen und
Ausschreibungen für die Baumaßnahmen müssten das durch entsprechende
Auflagen verhindern! Die Ausbaubreite ist ggf. der
vorhandenen wertvollen Bepflanzung anzupassen.
Weiter müssten alle Baumaßnahmen eine Nutzung für Radfahrer auch in der
Praxis gewährleisten (z.B. keine unfallträchtigen steilen Abkantungen der
Asphaltflächen, Schottereinfassungen in einer für Radfahrer nutzbaren
Körnung).
Freundliche Grüße
Jürgen Kruse
Ländlicher Wegebau - Gefahr oder Chance für Natur und Tourismus?
In einem Schreiben an zuständige Verwaltungen und Politiker macht der
Arbeitskreis Heckenschutz
auf Probleme im Zusammenhang mit Europa-Fördermitteln aufmerksam. Die in
nahezu allen Gemeinden des Kreises geplanten -öffentlich geförderten-
Wegebaumaßnahmen sollen nicht auf eine versteckte Subventionierung einiger
weniger Landwirte reduziert werden und auch noch einen Angriff auf restliche
landschaftsprägende Hecken und Baumreihen bedeuten. Daher müssen schon im
Vorfeld wichtige Zusatzbedingungen im Sinne des Allgemeinwohls formuliert
werden. In Übereinstimmung mit der ZILE-Richtlinie des zuständigen
Ministeriums sind neben der "Erschließung landwirtschaftlicher Flächen"
weitere Funktionen und Nutzungen sicherzustellen:
Die Wege sollen nach Fertigstellung auch der Tourismusförderung (Rad- und
Wanderweg bzw. Skaterstrecke) dienen bzw. den Erholungswert der Landschaft
nicht beeinträchtigen und die landschaftsprägenden Elemente (und dazu
gehören immer auch die funktionsfähigen Hecken- und Baumreihen im
Straßenbegleitgrün!) nicht antasten. Eher noch sollten die zusätzlich
erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen deutliche Verbesserungen des
Landschaftbildes -besonders in ausgeräumten Regionen- durch neue
Biotopvernetzungen bringen.
Daher wird die Behörde für Geoinformationen, Landentwicklung und
Liegenschaften (GLL) aufgefordert, im Genehmigungsverfahren bzw. bei der
Durchführung der Baumaßnahmen auf die Erhaltung, Ausbesserung und Neuanlage
von Heckenlinien und Baumreihen an den Wegen besonderen Wert zu legen. Denn
oft handelt es sich um ökologisch bedeutsame und für die Erhaltung der Arten
wichtige Lebensadern im Sinne von Biotopverbünden. Einige alleeartige
Baum-Hecken könnten sogar kulturhistorisch unter Schutz gestellt werden.
An etlichen Stellen wurden in den letzten Jahren gerade an den für den
Wegebau ausgewählten Strecken oder in unmittelbarer Nähe - oft ohne jeden
vernünftigen Grund und widerrechtlich! - Hecken und Baumreihen gerodet, stark
beeinträchtigt bzw. auf Bedeutungslosigkeit zurückgedrängt. Weiter wurden
nahezu alle Feldraine zusammengestutzt und funktionsunfähig gemacht. Nun ist
zu befürchten, dass im Zuge des Wegebaus weiter Hecken und Baumreihen
zerstört, zu stark zurückgedrängt und beschädigt werden.
Genehmigungen und Ausschreibungen für die Baumaßnahmen müssten das durch
entsprechende Auflagen verhindern! Die Ausbaubreite ist ggf. der vorhandenen
wertvollen Bepflanzung anzupassen. Hier sind nun Räte und Verwaltungen
gefordert! In Zeiten des rasanten Klimawandels und des Artensterbens wären
ja ohnehin eigentlich Aufforstungs- und Begrünungsprogramme angesagt: etwa
neue Heckenbänder durch ausgeräumte Regionen des Wendlandes. Dazu hat der
Arbeitskreis bekanntlich ein Konzept vorgelegt.
Weiter müssten nach Ansicht des Arbeitskreises alle Baumaßnahmen eine
Nutzung für Radfahrer auch in der Praxis gewährleisten (z.B. keine
unfallträchtigen steilen Abkantungen der Asphaltflächen,
Schottereinfassungen in einer für Radfahrer nutzbaren Körnung). |
2008
Der Arbeitskreis Heckenschutz beobachtet und meldet weiterhin Heckenzerstörungen
Die von vielen Menschen im Kreisgebiet beobachteten Vorgänge
widersprächen auch den Heckenpflege-Empfehlungen der Kreisverwaltung, betont
der Arbeitskreis weiter. Es wäre »wünschenswert, dass die Verwaltungen das
bürgerschaftliche Engagement nicht länger als lästige Einmischung, sondern
als hilfreiche Unterstützung bei der Entwicklung eines Landschaftsbildes,
das mit dem sanften Tourismus zu vereinbaren ist, betrachten und
entsprechend fördern würden». |
Ist diese für Wanderer und Radfahrer einmalige Strecke bei Breese i. Br. nun
durch die geplante Wegebaumaßnahme durch Europa-Fördermittel gefährdet? |
Breselenz: Diese ausgewählte Ausbaustrecke wurde bereits in den
letzten Jahren völlig unfachlich traktiert: eine Baumreihe mit
durchlaufender Hecke wurde zerstört. Ganz in der Nähe werden
Wallhecken allmählich dezimiert. |
Mehr zum Thema auf den Internetseiten
www.heckenschutz.de (info@heckenschutz.de)
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(Seite erstellt 2007) |
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