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Die letzten zwei Jahrzehnte des betrachteten
Jahrhunderts sind im Landkreis Lüchow-Dannenberg von zwei
weitreichenden Themenkreisen geprägt, die bei allen
kommunalpolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Entscheidungen und Entwicklungen eine bedeutende Rolle spielen: Das
Atommülllager in Gorleben und die überraschende Grenzöffnung. Beide
ganz unterschiedlichen "Ereignisse" ändern die Bedingungen der Region
grundlegend und haben langfristige Auswirkungen. Dies soll in den
weiterhin lebensnah und persönlich gehaltenen Darstellungen zum
Ausdruck kommen.
In den 80er Jahren eskaliert der Widerstand gegen Atommüll und die Problematik bleibt bestehen. Es entsteht eine
beispiellos kreative Bewegung. "Aufgewachsen auf dem Lande" heißt
für die nächste Generation "Aufgewachsen im Widerstand". Die Republik Freies Wendland.
2002 Atomausstieg?Tag X 2005
1989/90 ergreift eine selten da gewesene Hochstimmung die Menschen. Die
Nachricht von der Grenzöffnung erzeugt eine emotionale Welle, von der niemand unberührt bleibt,
besonders in diesem Grenzlandkreis. 1989 Das Loch im Zaun. 1989 Salzwedel Der Vorhang fällt
Ein Nachtrag zu der verfolgten Spur von Wibbese und
Grabow.
Elfriede führt weiter ihren Dorfladen in Grabow im alten Stil
und wird schon fast zur Touristen-Attraktion. Letzter Tante-Emma-Laden
Der starke Zuzug von Stadtflüchtigen im Rahmen der Alternativ- und
Ökobewegung führt dazu, das besonders viele Betriebe auf Bio
umstellen. Vorstellung eines großen Bioland-Hofes:
Der Eichenhof in Zargleben
Wir beenden die Darstellung des 20. Jahrhunderts mit einer kleinen
Andeutung eines erschreckenden Themas:
Der Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe in den 70er Jahren
und die Abwanderung der jungen Familien in die größeren Städte führt
zu einem großen Angebot an wohlfeilen Resthöfen mit wenig Land. Auf
das entstehende Vakuum trifft die etwa gleichzeitig wachsende Tendenz
von Städtern, vom "Anders Leben" zu träumen und Träume zu
verwirklichen. Stichworte: Die Alternativen, die Aussteiger, zurück
aufs Land, Ökodorf-Pläne, Gründung der Grünen. Viele Versuche, Wege, Irrwege.
Selbstversorgung, Undogmatische Linke, New Age, Esoterik. Kultlektüre:
John Seymour "Das Leben auf dem Lande".
Eine im Einzelnen stark divergierende Bewegung drängt in die Dörfer:
Träumer und Macher, gut Situierte und Looser, Künstler und
Lebenskünstler, eigenartige Individualisten, Weltverbesserer und
politisch Aktive, Außenseiter aller Art.
Der
Landkreis zieht alle an. Manches ist geeignet, die alten Dörfler das
Gruseln zu lehren. Aber bei allen Widersprüchen beobachtet die
ansässige Bevölkerung:
Leer stehende Häuser werden hervorragend renoviert und genutzt.
Es entsteht eine anspruchsvolle Kulturszene. Auch renommierte Künstler
ziehen in den Landkreis.
Die völlig überzogene Präsenz und das brutale und häufig
verfassungswidrige Vorgehen der Staatsmacht führt auch manche bis
dahin konservative Altbauern in die Opposition. Andere begrüßen
("klammheimlich") die starke Hand des Staates.
Natürlich werden die Schützenfeste weiterhin
gefeiert und sind keine bloße Touristenattraktion.