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Sonderkapitel April 1945

 

 

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Als Webmaster hoffe ich, mit der Bearbeitung dieser wenigen Wochen nicht den Eindruck zu erwecken, ich hätte eine Neigung zur Militärgeschichte. Aber es soll auch bei diesem Thema kein Tabu geben. Der kurze Zeitabschnitt in der Geschichte des Wendlandes ist für die damals lebendenden Menschen sicherlich außerordentlich einschneidend gewesen. Ob "Läufer" oder Mitläufer, wohl jeder erlebte diese Wochen auf die eine oder andere Weise als traumatische Zeit und jeder verdrängte oder verarbeitete sein Trauma anders.
Die US-Army kommt über die Altmark von Süden und besetzt den ganzen Landkreis, während die Briten von Westen über Uelzen und Lüneburg kommen. (Sie lösen später die Amerikaner als Besatzungsmacht ab.)
1945 in Dannenberg Ansichtskarte
Bei Kriegsende befinden sich im Hotel Krone in Lüchow belgische Familien auf der Flucht vor den englischen Truppen.
Displaced Persons
Ausführlich schildert Meinhard Kipplaß die letzten Kriegswochen in Dannenberg (Bombenangriff) und Nebenstedt (heftige Kämpfe). Dannenberg März-April Im Gasthaus Grabow bleibt kaum Zeit zum Trauern. Zunächst herrscht Chaos und dann muss man wieder für die Versorgung des Dorfes Waren beschaffen.
Die Ankunft der Amerikaner.

Arnold Jacobs erzählt, wie er als Kind das Kriegsende in Gorleben erlebt hat.
1945 - Das Kriegsende in Gorleben
Karl-Heinz Schwerdtfeger, geb. 1933, erlebt seine Kindheit auf Gut Quarnstedt (Gartow). Sein Vater ist Gutsleiter und stellvertretender Ortsgruppenleiter der  NSDAP und so ist Karl-Heinz mit seinen 12 Jahren ganz geprägt von den Pimpfen der HJ. In seinen späteren Erinnerungen lässt er auch diese Einstellung seiner Kindheit sprechen.
Erschießung von Polen Der "Werwolf"
Der "Brückenkopf Lenzen", zunächst von Schnackenburg bis Gorleben, wird von deutschen Einheiten zwecks Rückzug über die Elbe verteidigt. Am 21. April ist er bis auf den Höhbeck geschrumpft. Nach einigem Schusswechsel am Waldrand wird Pevestorf am 22.4. kampflos besetzt. Nur am Dorfausgang in Richtung Fähre gibt es noch ein deutsches MG-Nest.
Am Abend wird Brünkendorf von einer Gruppe Deutscher zurückerobert und auf der Höhe sammelt sich die Kampfgruppe Briest, die mit etwa 200 Mann am 23.4. in den frühen Morgenstunden einen Gegenangriff auf Pevestorf und Restorf startet, um den Brückenkopf wieder zu erweitern.
Über diese Ereignisse in Pevestorf bietet Karl-Heinz Schwerdtfeger einige Berichte aus Sicht der amerikanischen Soldaten an.
Von den ersten Stunden bei der Besetzung eines Hauses in Pevestorf berichtet Rodney Bond eine amüsante Situation.
Drei Gänse verteidigen das Klo.
  Pevestorf 1
Bei dem folgenden nächtlichen Gefecht brennen einige Gebäude in Pevestorf nieder und stürzen ein. Die Amerikaner ziehen sich aus Pevestorf zurück. Aber 18 Mann sind im Haus Conrad eingekesselt
  Pevestorf 2
Im Laufe des Vormittags greifen die Amerikaner Pevestorf erneut an und die Deutschen geben den Brückenkopf auf. Bis zum Abend ist der Höhbeck insgesamt in amerikanischer Hand.
Pevestorf 3
Dieses Hin und Her bedeutet tagelanges Granatwerferfeuer auf und über die Pevestorfer Seite des Höhbecks. Dort am Hang, etwas abseits vom Dorf wohnt Familie Voelkel.  Margret Voelkel berichtet von den Tagen zwischen den Fronten.

 

Authentische Fotos aus diesen Wochen sind kaum zu erwarten. Aber aus amerikanischen Archiven gibt es Fotos der Kriegsberichterstatter der US-Armee und es gibt private Aufnahmen von amerikanischen Soldaten, die Karl-Heinz Schwerdtfeger bei seinen Recherchen erhalten hat.

Gorleben am 2. Mai 1945. Von den Amerikanern wird das Kriegsgefangenenlager eingerichtet.
                                                       (Foto: National-Archiv, Washington. Erhalten von K--H. Schwerdfeger)
 
----- Original Message -----
From: Jens Hahne
To: bk@vordem.de
Sent: Wednesday, June 17, 2015 6:15 PM
Subject: "Damals im Wendland", auf der Suche unserer Familiengeschichte


Sehr geehrter Herr Kulow,

Ihre e mail Adresse erfuhr ich von Ihrer Webseite.

Mein Name ist Jens-Normen Hahne und seit kurzem befasse ich micht mit unserer "Hahne" Familiengeschichte.

Ihre Webseite spricht für viel Fachwissen in Sachen "Wendland Heimatgeschichte" und hoffe eventuell auf einige Information bezüglich unserer Familie.

Mein Großvater, im Jahre 2001 verstorben, war gemäß Familien-Erzählungen Förtser bei des Grafen Bernstorff. Im Kriege, 1941, als Leutnat einer Kavallerie Abteilung der regulären Wehrmacht, schwer verwundet und nicht mehr verwendungsfähig, nahm er erneut in den folgenden Jahren (42/43/44/45 (?)) wieder seine Tätigkeit als Förster auf.

Über den Krieg und das Kriegsende hatte mein Großvater, Ernst-August Hahne Jahrgang 1915, nie viel erzählt. Mein Vater/Onkel jedoch erwähnten das EA Hahne zum Ende ds Krieges "Volkssturm Kommandeur" im Wendland gewesen sei mit dem Auftrag eine Brück zu verteidigen (Dömitz (?)). Das Ende der Geschicht, so wird erzählt, war das ein Munitionslaster von Ihm auf die Brücke befohlen wurde und die alten "Volksstürmer" auf diesen geschossen haben. Nachdem diese expoldiert war, wurden alle nach Hause befohlen. Dort soll es dann wohl Probleme mit dem "Werwölfen" gegeben haben. Weiterhin soll in Gartow eine Schnapsbrennerei auf seinen Befehl hin niedergebrannt worden sein, er befürchtete marodierendes Volk/Soldaten könnten sich betrinken und alle Hemmungen verlieren, in Bezug auf das Verhalten gegenüber der Zivilbevölkerung.

So weit was wir wissen vom "hören-sagen".

Über eventuelle Informationen die die o.g. Geschichte dementieren oder bestätigen wäre ich Ihnen sehr sehr dankbar.

herzlichsten Dank für die Postadresse des Herrn Schwerdtfeger. Werde gleich heute einen Brief verfassen. Falls Intersse besteht, hier an was sich mein Vater, Jahrgang 1940 noch erinnert:

START

Nach dem Sprengen der Sägebrücke ließ Vater/Opi die Waffen des Volkssturms einsammeln und in die Säge werfen. In Lüneburg war noch die SS aktiv und schickte ein Motorrad mit Beiwagen nach Gartow. Vater hatte nach der Abrüstung auch seine Uniform ausgezogen. Dieses hatte die SS irgendwie erfahren und suchte einen Förster. Mutter/Omi stellte sich den SS Männern in Forstuniform während Vater/Opi sich versteckte. Auch als die Engländer kamen erinnere ich noch. Bin sogar im Panzer mal mitgefahren. Opi/Vater empfing d in Engländer in Forstuniform und wurde auf einen Misthaufen des abgebrannten Pferdestalls des Grafen Bernstorff geschmissen. Ich war sehr oft bei den Bernstorffs und habe mit dem gleichaltrigen Sohn oft im Sandkasten gespielt

END


 
 

Das Kapitel beginnt mit einer Korrespondenz, die sich aufgrund dieser Website mit Belgiern ergeben hat. Sie waren kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner als Flüchtlinge in Lüchow. Hier geht es nicht um Kampfhandlungen, sondern um einen wenig bekannten Abschnitt beim Thema

   Displaced Persons
 

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