|
|
Sonderkapitel April 1945
|
|
|
Achtung! Unten Mail-Notizen für irgendwo. |
|
Als Webmaster hoffe ich, mit der Bearbeitung dieser wenigen Wochen
nicht den Eindruck zu erwecken, ich hätte eine Neigung zur
Militärgeschichte. Aber es soll auch bei diesem Thema kein Tabu geben.
Der kurze Zeitabschnitt in der Geschichte des Wendlandes ist für die
damals lebendenden Menschen sicherlich außerordentlich einschneidend
gewesen. Ob "Läufer" oder Mitläufer, wohl jeder erlebte diese Wochen
auf die eine oder andere Weise als traumatische Zeit und jeder
verdrängte oder verarbeitete sein Trauma anders.
Die US-Army kommt über die Altmark von Süden und besetzt den ganzen
Landkreis, während die Briten von Westen über Uelzen und Lüneburg kommen.
(Sie lösen später die Amerikaner als Besatzungsmacht ab.) |
|
|
|
|
|
Bei Kriegsende befinden sich im Hotel Krone in Lüchow belgische
Familien auf der Flucht vor den englischen Truppen.
Displaced Persons |
Ausführlich schildert Meinhard Kipplaß
die letzten Kriegswochen in Dannenberg (Bombenangriff) und Nebenstedt
(heftige Kämpfe).
Dannenberg März-April
|
Im Gasthaus Grabow bleibt kaum Zeit zum Trauern.
Zunächst herrscht Chaos und dann muss man wieder für die Versorgung des Dorfes Waren
beschaffen.
Die
Ankunft der Amerikaner. |
|
|
|
|
Der "Brückenkopf Lenzen", zunächst von Schnackenburg bis Gorleben,
wird von deutschen Einheiten zwecks Rückzug über die Elbe verteidigt.
Am 21. April ist er bis auf den Höhbeck geschrumpft. Nach
einigem Schusswechsel am Waldrand wird Pevestorf am 22.4. kampflos
besetzt. Nur am Dorfausgang in Richtung Fähre gibt es noch ein
deutsches MG-Nest.
Am Abend wird Brünkendorf von einer Gruppe Deutscher zurückerobert und
auf der Höhe sammelt sich die Kampfgruppe Briest, die mit etwa 200
Mann am 23.4. in den frühen Morgenstunden einen Gegenangriff auf
Pevestorf und Restorf startet, um den Brückenkopf wieder zu erweitern.
Über diese Ereignisse in Pevestorf bietet Karl-Heinz Schwerdtfeger
einige Berichte aus Sicht der amerikanischen Soldaten an. |
Von den ersten Stunden bei der Besetzung eines Hauses in Pevestorf
berichtet Rodney Bond eine amüsante Situation.
Drei Gänse verteidigen das Klo.
Pevestorf 1 |
Bei dem folgenden nächtlichen Gefecht brennen einige Gebäude in Pevestorf nieder und stürzen ein. Die
Amerikaner ziehen sich aus Pevestorf zurück. Aber 18 Mann sind im Haus
Conrad eingekesselt
Pevestorf
2 |
Im Laufe des Vormittags greifen die Amerikaner Pevestorf erneut an und die
Deutschen geben den Brückenkopf auf. Bis zum
Abend ist der Höhbeck insgesamt in
amerikanischer Hand.
Pevestorf 3 |
|
|
Dieses Hin und Her bedeutet tagelanges Granatwerferfeuer auf und
über die Pevestorfer Seite des Höhbecks. Dort am Hang, etwas abseits
vom Dorf wohnt Familie Voelkel. Margret Voelkel berichtet von
den Tagen
zwischen den Fronten.
|
|
|
Authentische Fotos aus diesen Wochen sind kaum zu erwarten.
Aber aus amerikanischen Archiven gibt es Fotos der
Kriegsberichterstatter der US-Armee und es gibt private Aufnahmen von
amerikanischen Soldaten, die Karl-Heinz Schwerdtfeger bei seinen
Recherchen erhalten hat. |
Gorleben am 2. Mai 1945. Von den Amerikanern wird das
Kriegsgefangenenlager eingerichtet.
(Foto: National-Archiv, Washington. Erhalten von K--H. Schwerdfeger) |
|
|
----- Original Message -----
From: Jens Hahne
To: bk@vordem.de
Sent: Wednesday, June 17, 2015 6:15 PM
Subject: "Damals im Wendland", auf der Suche unserer Familiengeschichte
Sehr geehrter Herr Kulow,
Ihre e mail Adresse erfuhr ich von Ihrer Webseite.
Mein Name ist Jens-Normen Hahne und seit kurzem befasse ich micht mit
unserer "Hahne" Familiengeschichte.
Ihre Webseite spricht für viel Fachwissen in Sachen "Wendland
Heimatgeschichte" und hoffe eventuell auf einige Information bezüglich
unserer Familie.
Mein Großvater, im Jahre 2001 verstorben, war gemäß Familien-Erzählungen
Förtser bei des Grafen Bernstorff. Im Kriege, 1941, als Leutnat einer
Kavallerie Abteilung der regulären Wehrmacht, schwer verwundet und nicht
mehr verwendungsfähig, nahm er erneut in den folgenden Jahren (42/43/44/45
(?)) wieder seine Tätigkeit als Förster auf.
Über den Krieg und das Kriegsende hatte mein Großvater, Ernst-August Hahne
Jahrgang 1915, nie viel erzählt. Mein Vater/Onkel jedoch erwähnten das EA
Hahne zum Ende ds Krieges "Volkssturm Kommandeur" im Wendland gewesen sei
mit dem Auftrag eine Brück zu verteidigen (Dömitz (?)). Das Ende der
Geschicht, so wird erzählt, war das ein Munitionslaster von Ihm auf die
Brücke befohlen wurde und die alten "Volksstürmer" auf diesen geschossen
haben. Nachdem diese expoldiert war, wurden alle nach Hause befohlen. Dort
soll es dann wohl Probleme mit dem "Werwölfen" gegeben haben. Weiterhin soll
in Gartow eine Schnapsbrennerei auf seinen Befehl hin niedergebrannt worden
sein, er befürchtete marodierendes Volk/Soldaten könnten sich betrinken und
alle Hemmungen verlieren, in Bezug auf das Verhalten gegenüber der
Zivilbevölkerung.
So weit was wir wissen vom "hören-sagen".
Über eventuelle Informationen die die o.g. Geschichte dementieren oder
bestätigen wäre ich Ihnen sehr sehr dankbar.
herzlichsten Dank für die Postadresse des Herrn Schwerdtfeger. Werde gleich
heute einen Brief verfassen. Falls Intersse besteht, hier an was sich mein
Vater, Jahrgang 1940 noch erinnert:
START
Nach dem Sprengen der Sägebrücke ließ Vater/Opi die Waffen des Volkssturms
einsammeln und in die Säge werfen. In Lüneburg war noch die SS aktiv und
schickte ein Motorrad mit Beiwagen nach Gartow. Vater hatte nach der
Abrüstung auch seine Uniform ausgezogen. Dieses hatte die SS irgendwie
erfahren und suchte einen Förster. Mutter/Omi stellte sich den SS Männern in
Forstuniform während Vater/Opi sich versteckte. Auch als die Engländer kamen
erinnere ich noch. Bin sogar im Panzer mal mitgefahren. Opi/Vater empfing d
in Engländer in Forstuniform und wurde auf einen Misthaufen des abgebrannten
Pferdestalls des Grafen Bernstorff geschmissen. Ich war sehr oft bei den
Bernstorffs und habe mit dem gleichaltrigen Sohn oft im Sandkasten gespielt
END
|
|
Das Kapitel beginnt mit einer Korrespondenz, die sich aufgrund dieser
Website mit Belgiern ergeben hat. Sie waren kurz vor dem Einmarsch der
Amerikaner als Flüchtlinge in Lüchow. Hier geht es nicht um
Kampfhandlungen, sondern um einen wenig bekannten Abschnitt beim Thema
Displaced Persons
|
|
|
nach oben
zurück
Nächster Zeitabschnitt 1945 bis 1949
(Seite erstellt im August 2011)
|
|