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Rehbeck 1900 bis 1939
Vier Jahrzehnte mit Lehrer Tribian

Fotos und Recherchen mit Hilfe von Irene Burmeister .

Bereich
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Rehbeck
Rehbeck 1930
Rehbeck 2005

 

 

 

 

 

 

 

 
Rehbeck hat in dieser Zeit abnehmend zwischen 150 und 110 Einwohner und dazu gehören eine Anzahl Grebiens, wie aus den im Folgenden aufgezählten Schülernamen hervorgeht. Aus der Tarmitzer Spur ist bekannt, dass Karl Grebien 1904 Mathilde Schröder in Rehbeck heiratet. Als ihre Kinder ins schulpflichtige Alter kommen, wird Rehbeck schon durch den neuen Lehrer geprägt: Adolf Tribian.
Wir kennen ihn aus Tiesmesland. Zwischenzeitlich hat er 13 Jahre in Strachau unterrichtet und hat sich nun ab 1908 in Rehbeck eingelebt.
Adolf Tribian 1907 in Strachau.


Rehbecker Schüler 1913. Vergrößern.

Irgendwann hat jemand die beiden Schulfotos aus dem Gedächtnis mit Namen versehen. Wegen der liebenswert-originellen Ausdrucksweise in der Aufzählung, vermute ich, dass die Beschriftung auch schon recht alt ist. "Schulzen-Farra" heißt wohl "Vater Schulz"?
"Lehrer Tribian in Rehbeck 1913. Unten von links: Grebiens Adolf, Wolfes, Arthur Schulz, zwei Korrer Jungens, Ottens Hermann. Zweite Reihe von links: Großmanns Alma, Niemanns Irmgard, Kräften, Schulzen-Farras Marta, Grebiens Else und Hermine. Oben links: drei Korrer Jungs, Seißelbergs Lothar, Blums Karl, ??."
August 2008 eingefügt: Nach neuerer Information sollte es "Farrer Schulz" heißen mit Bezug auf Milchwagenfahrer. Nach anderer Überlieferung wurde er "Vadder Schulz" genannt.


Rehbecker Schüler 1920. Vergrößern.

"Oben links: Belitz sein Bruder, Tischlers Berta, Grebiens Hermine, Tribian-Schulzen Henny, Möllers Emmi, Großmanns Wilhelm. Zweite Reihe: Grebiens Karl, ?, Grebiens Adolf, ?, Sand-Schulzen Ewald, Ritters Karl, Ernst, Schulmeister Tribian. Dritte Reihe unten: Seißelbergs Walter, Tischers Elsbeth, Grebiens Luise und Else und Deschen, Tribians Jochen. Ganz unten: Tischers Wilhelm und Walter.
 
Tribian hat endlich eine Frau gefunden (Marie Friederike geb. Schäfer) und der jüngste auf dem Foto, offensichtlich noch nicht als Schüler anzusehen, ist also Tribians Sohn Hans-Joachim, der später Lehrer in Grabow wird.
Von den vielen Grebiens sind in meinen Unterlagen Adolf (geb.1907) und Adele (Des'chen, geb. 1913) als Kinder von Karl Grebien belegt.
Adolf heiratet 1927 in Rehbeck. Sein Onkel Ernst führt zu dieser Zeit das Gasthaus in Grabow und die kleine Cousine Elfriede streut die Blumen für das Hochzeitspaar.


Das Rehbecker Schulhaus.

Tribians beim Sonntagskaffee vor dem Schulhaus mit Ehepaar Seißelberg. Beide Männer sind passionierte Jäger (siehe auch Tribians Jagdhund) und die Familien sind eng befreundet.

Um 1920 zieht ein künstlerisch begabter Fotograf durch die Dörfer des Wendlands.
Der vollkommen durchdachte Aufbau für folgendes Foto vom Hof 12 (Carl Ritter) in Rehbeck hat sicherlich einige Stunden Vorbereitung und Regie in Anspruch genommen.
 
Die Familie des Bauern steht im Mittelpunkt mit ihren jeweils typischen Tätigkeiten. Am Rand die Hofangestellten (Knechte). Das Vier-Pferdegespann wirkt für den leeren Wagen allerdings etwas übertrieben. Aber der Stolz des Bauern hoch zu Ross in Reitstiefeln und Jägerkluft kommt gut zum Ausdruck. Sehr schön im Bild auch der Ziehbrunnen mit Schwingbaum.
Dank sei dem Fotografen und den Ritters für ihre Geduld.
 
Das große Schulhaus zu dem auch Garten und ein wenig Landwirtschaft gehört, erfordert von Tribian nicht nur die Lehrertätigkeit. Üblicherweise verrichtet die Lehrerfamilie auch die Hausmeisterarbeit.
Tribians haben eine Haushälterin angestellt, besser gesagt: Sie haben die alleinstehende Mutter, Elli Burmeister mit Tochter Irene, in ihre Familie aufgenommen.
Adolf Tribian ist ein sehr agiler Mensch und bekleidet zahlreiche Ehrenämter. So gründet er einen Begräbnisverein für die Lucie-Dörfer. Über den Sinn und Zweck des Vereins liegt mir leider keine Information vor.

Auf dem Foto halten die Männer allerlei Grabe- und Gartenpflegewerkzeuge symbolisch in der Hand. Es lässt sich aber nicht feststellen, um welchen Verein oder Verband es sich hier handelt. Adolf Tribian steht in der Mitte. Das Foto lässt sich mit Mausklick vergrößern.

Außerdem ist Tribian Mitbegründer des Altertumsvereins Lüchow und wir finden ihn auch

im Vorstand der Geflügelzucht- und Eierverkaufs-Genossenschaft.
Beschriftung lückenhaft:
"Unten von links: ?, ?, Koopmann Lübeln, Bohrmann Lüchow, Tribian Rehbeck, Tribian-Schulz Rehbeck.
Zweite Reihe: Schlüsselburg aus Bockleben, Eggers Woltersdorf, ?, Eggers Tarmitz ?.
Letzte Reihe: KellerSchulz, Dick Plate, ???"

Herr und Frau Tribian und Frau Burmeister bei der sonntäglichen Begutachtung von Kartoffel- und Roggenfeldern.

Hans Joachim Tribian, der Sohn des Lehrers, geht aufs Internat in Plön in Holstein. 1932 erhält er eine Fotokamera und fotografiert in den Ferien seine Freunde in Rehbeck. ( Rehbeck ab 1930).


Schulklasse in Plön 1932

Adolf Tribian wird 1934 pensioniert und verlegt seinen Wohnsitz nach Lüchow. Als sein junger Nachfolger auf der Lehrerstelle in Rehbeck im Zweiten Weltkrieg eingezogen wird, nimmt Tribian den Schuldienst wieder auf und fährt bis 1945 täglich mit dem Fahrrad nach Rehbeck.
Foto: Elli Burmeister bei der Gartenpflege am Wohnhaus in Lüchow. Frau Hildebrandt kann nicht vorbeigehen, ohne für einen kurzen Schnack stehen zu bleiben. Adolf Tribian grüßt durch's Fenster.

Adolf Tribian mit Jagdhund.

Adolf Tribian und Karl Bohlmann.

Rüstig, gesellig und trinkfest bildet Tribian (wenn er nicht gerade auf Jagd ist,) eine nicht unwesentliche Brücke zwischen der etwas bornierten Lüchower Gesellschaft und dem bäuerlichen Umland, bis er 1956 hochbetagt stirbt.

Adolf Tribian als Pensionär in Lüchow.
Adolf Tribian in Lüchow.

Weil diese Fotos so ausdrucksvoll sind,
seien sie hier noch eingestellt.

Frau Tribian und Frau Burmeister in den 40er Jahren.
Marie Tribian und Elli Burmeister.


Jetzt bin ich gespannt auf Berichte von Tribians ehemaligen Schülern.
 

Ich bitte Sie, weiterhin auf die Jahreszahlen zu achten. Wir waren ja noch bei den Zwanziger Jahren und springen dorthin zurück, um das Alltagsleben in einem der ganz kleinen Rundlinge im Drawehn zu beobachten.

Beseland 1920 bis 1929.

 

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