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Fotos:  H. Joachim Tribian und Heinrich Höwisch (Barbara Jungklaus).
Recherchen mit Hilfe von Erich Haacke
und der Sammlung von Hermann Ottens.

Rehbeck 1930 bis 1939
Der Schulzenhof
 

Bereich
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Tagebuch 1938

 

Rehbeck 1920
Rehbeck 1930
Rehbeck 2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Der Gartentisch existiert noch. (Okt. 2008)


Ebenso das alte Zauntor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
In Rehbeck liegt der später aufgeteilte Schulzenhof (Nr.14) nicht, wie sonst im Rundling üblich, gegenüber sondern neben dem Dorfeingang. Das lässt sich bis 1548 zurückverfolgen. Kurze Zeit wird der Hof um 1860 unter dem Namen Tribian geführt, aber 1876 heiratet eine Tochter des Hauses wieder einen Schulz (von Nr.11), mit dem wir die Geschichte des Hofes beginnen.


Johann Heinrich Christian Friedrich Schulz 1846 bis 1931, stammt vom Hof Nr. 11 und heiratet 1876 in den Schulzenhof ein. (Foto um 1910).

"Zwei typische Vertreter der Dorfschulzen-Ära in Rehbeck bis 1924" schreibt Hermann Ottens zu diesen Fotos.
Aus nicht überlieferten Gründen wollen 1924 weder Vater noch Sohn länger die Funktion des Gemeindevorstehers (geschworener Schulze) übernehmen. Nach langem Hin und Her lässt Hermann Laubach sich dafür breitschlagen. Damit wechselt dieser Posten erstmals seit Jahrhunderten auf einen anderen Hof und es entsteht die Frage, was mit dem Schulzen-Dienstland geschieht, das der Schulzenhof ursprünglich als Entschädigung für die Gemeindetätigkeit und nur zur Bewirtschaftung zugewiesen bekommen hat.

Heinrich Schulz (Der Sohn) 1875 bis 1965. Verheiratet mit Minna geb. Wolter aus Tarmitz, (Foto um 1910)
Nach längerem Streit bleibt alles Land als Eigentum beim Schulzenhof, der mit rund 40 ha Land zu den großen Höfen zählt. Heinrich Schulz hat keinen männlichen Hoferben. Seine Tochter Frieda heiratet 1925 Heinrich Höwisch aus Ganse.

Um 1930 leben drei Generationen auf dem Hof:

Johann Heinrich Schulz und seine Frau. Beide sind weit über 80 Jahre alt.

Heinrich und Minna Schulz sind noch unter 60 Jahre alt, haben aber den Hof übergeben an

Heinrich und Frieda Höwisch, beide über 30 Jahre (keine Kinder).


1935. Heinrich Schulz mit seiner Mutter, eine geborene Schulz vom Schulzenhof.


1938. Minna Schulz, geb. Wolter aus Tarmitz, lesend am Volksempfänger.


1935. Minna Schulz mit ihrer Schwiegermutter.

 
Heinrich Höwisch kauft 1928 vom Nachbar Möller Scheune und Garten. Damit hat jetzt das arrondierte Grundstück des Hofes eine im Rundling ungewöhnliche Größe und Höwisch plant auch eine ungewöhnliche Anlage. Offenbar ist er nicht nur Großbauer, sondern will seinen Wohlstand auch zeigen.

Zur gleichen Zeit wie Heinrich Höwisch legt auch Joachim Tribian ein Album an, in dem die zahlreichen Porträts zudem mit Namen versehen sind.

Aus beiden Alben zusammen ergibt sich die Entwicklung des Dorfbildes von Rehbeck.
Wir wenden uns kurz Möllers zu, den Nachbarn von Schulz-Höwisch.


Carl Möller stammt aus Woltersdorf und war zunächst Dienstknecht auf Laubachs Hof. Um 1900 heiratete er Wilhelmine Jordan auf Hof Nr.16 (später umbenannt in Nr.15) und erbte den Hof, als seine Frau früh starb. Für eine zweite Ehe sah er sich "zuhause in Woltersdorf" um.


Emma Möller, geb. Schubach aus Woltersdorf, wurde die zweite Frau von Carl Möller.
Der Blick in den Rundling zeigt rechts das Haus der Möllers und links das später abgebrochene Haus vom kleinen Hof Nr. 5, das zu dieser Zeit noch dem Gastwirt Vadder-Schulz gehört und vermietet ist.


(Namen unsicher)                    1933


H. Schulz.

An der Milchbank vor Möllers Haus fotografiert von Joachim Tribian. Auffällig ist der überraschend hohe und mit Stacheldraht bewehrte neue Zaun, der mitten im Dorf einen großen Teil des Grundstücks von Familie Schulz-Höwisch umgibt. Der Grund erschließt sich aus dem Album von Familie Höwisch.

Ein vornehmer Garten wird auf dem eingezäunten Grundstück zwischen den Schulzengebäuden und dem kleinen Hof von Möllers angelegt.


Blick durch den Garten auf den Hof.


1935. Blick über den Garten in den Rundling.
Von links:
Hofgebäude Nr. 7 ist um diese Zeit sehr baufällig. Es gelingt Carl Ritter nicht einmal, es zu verschenken.
Hof Nr. 8 und daneben ein zum reinen Stall umgebautes Hallenhaus.
Hinten rechts sieht man noch Nr. 11, ein Haus, das bald darauf abgerissen wird.

Familie Schulz-Höwisch genießt den Sonntag im Garten.

Der große Hofplatz. Der Garten liegt links außerhalb des Bildes. Die Pferdezucht ist der Stolz des Hofes.

Die Erfolge der wendländischen Hannoveraner-Pferdezüchter werden in große Entfernung verkauft.
Zum rechten Foto heißt es: "Unsere Pferde in Ober-Ursel am Rhein."

Heinrich Höwisch fotografiert auch seine Rinder und Schweine. Das Gelände des Hofes reicht bis an den Rosenweg, wo man im dunklen Hintergrund der Fotos das Schulhaus erkennt.

Familienfotos im Garten 1938. Aus den beiden Fotos, für die sich zwei Personen zum Fotografieren abwechseln, lässt sich schließen, wer die Fotos für das Album insgesamt gemacht hat. Rechtes Foto stehend: Heinrich Höwisch. Fotografiert hat hier seine Frau, Frieda Höwisch, die auf dem linken Foto links sitzt. Neben ihr ihre Mutter, Minna Schulz. Hinter ihr stehend der Vater Heinrich Schulz. Die übrigen jüngeren Personen halte ich für Geschwister von Frieda Höwisch, über die mir sonst nichts bekannt ist.

1938.
Heinrich Höwisch hätte dieses neue Auto sicherlich nicht in dieser Art fotografiert, wenn er es nicht gerade selbst gekauft hätte.


Weitere Fotos von Joachim Tribian.
Ostern 1933. Feiertag in Rehbeck.
 


Hermann und Emmi Möller


Junge Männer auf dem Rehbecker Dorfplatz

Hermann Möller wird im 2. Weltkrieg umkommen. Emmi Möller heiratet später Heinrich (Gnaden)Schulz in Lüchow und wird damit Schwägerin von H. Joachim Tribian, der Annemarie (Gnaden)Schulz heiratet. Von ihr wurde mir das Album zur Verfügung gestellt.

Die Milchbank verlockt zum Dorftratsch, zumal das Haus im Hintergrund (wieder das Dreiständerhaus Hof Nr. 11) Geschichten erzählen kann. Von dort stammt der oben genannte Johann Heinrich Schulz (Schulzenhof). Dessen Schwester hatte 1890 eine Tribian, Hoferbin von Nr. 8, geheiratet. Die Ländereien von 11 und 8 wurden zusammengelegt und das Gebäude Nr. 11 mit wenig Land verpachtet. Weil diese Ehe kinderlos blieb, erbte ein Sohn von Johann Heinrich vom Schulzenhof, Ernst Schulz sen., den Tribian-Hof, der fortan Tribian-Schulz genannt wurde.
Auf dem Foto: Ernst Schulz jun.

An diesem Ostersonntag 1933 bekommt Joachim Tribian beim Porträtieren der Dorfjugend an der Milchbank die meisten Häuser des Rundlings Späteres Bild von Nr.5 aus der Sammlung von E. Haacke.wohl ungewollt mit aufs Bild. Hier steht Karl Ritter jun. vor dem Haus Nr.5, von dem ein wei-teres Foto existiert. Das Haus wird später umgebaut und hat zum Dorf hin heute kein Fachwerk mehr.

Heinz Bluhm vor den Häusern von 7, 8,9 und 10, die alle noch existieren.
(Heinz Bluhm fällt im 2.Weltkrieg.)
Farra Schulz an seinem Gasthaus, das zu dieser Zeit von seinem Schwiegersohn Adolf Schulz geführt wird.

Heinrich Höwisch dokumentiert 1938 auch die Feldarbeit:
 

Kartoffelernte

Pflügen mit Pferden.


Heuernte


Ein "Gummiwagen" ist noch eine Besonderheit.

Der Traktor findet sich auf den letzten Fotos des Albums, das um 1940 aufzuhören scheint. Möglicherweise sind die letzten Fotos später nachgetragen. Gab es dieses Treckermodel (abgesehen von der aufgesetzten Kabine Marke Eigenbau) schon vor 1940?

Der Junge vorne rechts wird nach dem ersten Foto aufgefordert, die Pferde ordentlich ins Bild zu führen.

Im Übrigen enthält das Album viele Fotos von Frauen und Gruppen von Frauen. Tatsächlich hat Frieda Höwisch in hohem Alter vom damaligen "Puddingclub" in Rehbeck geschwärmt. Das Album enthält aber auch viele Lücken. Über den Verbleib der fehlenden Fotos (vielleicht die Männer) kann man nur spekulieren. (April 1945???)

Einige Menschen vom Schulzenhof erreichen ein hohes Alter:

Johann Heinrich Schulz wird 85 Jahre und seine Frau etwa ebenso.
Heinrich Schulz stirbt 1965 mit 90 Jahren.
Heinrich Höwisch erreicht 86 Jahre und seine Frau
Frieda Höwisch erzählt an ihrem 100. Geburtstag der Elbe-Jeetzel-Zeitung:
"Unser Betrieb hatte 150 Morgen Land und mehrere Knechten, Mägde und Lehrlinge. Zu den Mahlzeiten waren immer 10 Personen am Tisch.
Als Rehbeck noch ein echter Rundling war, vereinte der "Puddingclub" die Frauen des Dorfes zum Klönen und Handarbeiten, während es die Männer zum Kartenspielen in die Gastwirtschaft zog." (EJZ vom 1.10.1996).
Sie erlebt auch ihren 101. Geburtstag noch.


Frieda Höwisch an ihrem 100. Geburtstag.

 
 
Auf der nächsten Seite geht es wieder in Lüchow weiter mit Ernst Stock, der seine
jetzt jugendliche Tochter nicht aus den Augen bzw. aus dem Fokus seiner Kamera lässt.

  Drogerie Stock in Lüchow

 

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