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Jiggel 1930 bis 1941
Fotos und Infos von Erhard
Koch, Clenze |
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Jiggel liegt auf etwa 30 m NN
am Nördlichen Mühlenbach, der auch Schnegaer Mühlenbach (Dullbornbeke)
genannt wird. Auf seinem Weg von oben bei Solkau im Drawehn bedient er die Mühlen von Proitze, Schnega, Oldendorf, Wöhningen, die
Brüchauer Mühle und die Mühle in Jiggel. Er fließt nach einem weiteren
Kilometer in die Dumme. |
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Die Wassermühle auf einem Foto aus den 30er Jahren. In dieser Zeit ist
die Mühle noch in Betrieb und nicht wie andere Mühlen mit Turbine
ausgerüstet. Zwei (mittelschlächtige) Wasserräder treiben die Getreidemühle
und das Schlagwerk der Ölmühle an. |
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Gegenüber der Mühle und an der Brücke über den Mühlenbach steht dieses
Bauernhaus, zu dem es auf einer älteren Ansichtskarte heißt: "Ortsvorsteher".
Das war dann Karl Kötke. Beide Anwesen gehören über Generationen Familie
Kötke. |
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Blick auf Jiggel aus Richtung Bergen. Auf der rechten
Seite hat Familie Fehlhaber eine Baumschule und am Straßenrand erkennt man
junge Obstbäume. Rechts vom Fotografen und auf dem Foto nicht sichtbar
befinden sich Haus und Hof von Fehlhabers. |
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Der Schwerpunkt der Baumschule liegt auf der Anzucht von Obstbäumen, für die
weiterhin große Nachfrage besteht, denn zu dieser Zeit werden noch
zahlreiche Streuobstwiesen angelegt und Weg- und Straßenränder mit
Obstbäumen bepflanzt. Ein Trend, der sich seit dem Ende des vorigen
Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreut.
Ein zweites Standbein von August Fehlhabers Betrieb ist eine Kranzbinderei.
Foto:
Auf der Kutsche Elisabeth Fehlhaber (rechts) mit
Hedwig und Edeltraut Winse.
Ebenso Foto unten.
Die Einspännerkutsche steht auf dem Hof von Fehlhabers zur
Abfahrt bereit. Es fehlt noch der Kutscher, der hier vermutlich
fotografiert. Es ist nicht üblich, dass Frauen ein Gespann lenken.
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August Fehlhaber hat um 1905 Elli Schulz aus Nienbergen (Niendorf)
geheiratet, die viele Geschwister hat, deren Nachkommen wir später noch
begegnen können. August Fehlhaber hat 1943 einen kleinen Unfall. Er wird mit einer Forke an
der Wade verletzt. Die Wunde entzündet sich sehr schnell und er stirbt an
einer "Blutvergiftung". Den Hof übernimmt sein Sohn Ernst
Fehlhaber. |
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Das Engagement für Obstbäume bleibt auch in der nächsten Generation
erhalten. Der Enkel (Ernst- August) setzt sich 60 Jahre später
weiterhin für Erhalt und Neuanlage von Streuobstwiesen ein. Siehe
www.route-der-alten-obstsorten-im-wendland.de
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Die Tochter Elisabeth, hier vor dem Wohnhaus der Familie, heiratet 1944 Martin Koch aus dem Nachbardorf
Kassau. |
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Elisabeth Fehlhaber und ihre Cousine Gretchen Hinrichs mit Kindern beim
Sonntagsspaziergang. Aufgenommen am Ortsausgang von Jiggel in Richtung
Bergen.
Gretchen Hinrichs ist eine Tochter von Amanda Schulz von dem genannten Hof
in Nienbergen. Sie hat in Oldenstadt den Tischler Johannes Hinrichs geheiratet, der für den
Sohn Ulrich (oben zwischen den Frauen) eine Seifenkiste baut: |
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Hinrichs aus Oldenstadt kommen oft zu Besuch nach Jiggel und Ulrich bringt
natürlich seine Seifenkiste mit. |
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Kinder in Jiggel:
Hans Rüter, Otti Schulz und Marianne Ide.
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Im alten Dorfkern von Jiggel, ebenfalls ein Rundling, von dem leider keine
alten Fotos vorliegen, gehört der Hof mit dem ältesten erhaltenen Bauernhaus
(1798) der
Familie Koopmann.
Im Album von Fehlhabers finden wir einige Personenfotos
von den Geschwistern Wilhelmine, Heinrich, Martha und Ernst Koopmann. Einige
Namen können wir zuordnen. |
Martha Koopmann |
In der Mitte
Ernst Koopmann |
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Hans Tomaschik auf dem Fahrrad ist Helfer ("Knecht") auf einem Hof in
Jiggel. |
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Ernst Koopmann |
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Sonntagsausflug. Ohne Namen. |
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Heinrich Koopmann aus Jiggel und Adolf Koopmann aus Mützen im Lager des RAD
(Reichsarbeitsdienst) in Groß Garz, derzeit Kreis Osterburg jetzt Stendal. (Der kleine Turm
trägt eine Glocke.)
Im Album folgen Fotos vom Hochwasser in Bergen, bei dem eine Mannschaft des
RAD aus Cheine zum Reinigen der Straße eingesetzt wird.
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Der Hof mit den ältesten erhaltenen Gebäuden ist der Mühlenhof der
Fam. Kötke. Das Backhaus (Speicher) ist aus dem Jahre 1708 und somit
das älteste Gebäude in Jiggel.
Dass bei anhaltenden Regenfällen mal ein Mühlenbach über die Ufer
tritt, ist nicht überraschend. Hier steht Kötkes Mühlenhof unter
Wasser. Die strömende Flut hat die Wand eines Nebengebäudes teilweise
eingerissen. In der Mitte: Dora Kötke, geb. Schlaghoft (Banzau).
Bei diesem Hochwasser im Mai 1941
handelt es sich um mehr als einen gewohnten starken Regen. |
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Seite erstellt im Oktober 2010
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