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Redemoißel
und der berühmte Schafstall
Mit Infos und Foto von
Holger Schulz, Waddeweitz
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Redemoißel zeigt das Bild eines der ursprünglichen
Heidedörfer der hohen Geest, Drawehn. (Dazu s.a.
Parpar). In der Zeit, um die es hier gehen soll, ist das
Dorf, bestehend aus vier Anwesen, weitgehend unverändert im Zustand
von etwa 1850, wenn auch keine Schafherden mehr über die Heide ziehen.
Stattdessen sind 270 ha der Gemarkung aufgeforstet worden.
Geblieben ist aber (bis heute im Jahre 2010) ein damaliger Schafstall,
der nun als Zeuge unter Denkmalschutz steht (wie die meisten Gebäude
des Ortes).
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Aus dem Einwohnerbuch von 1929.
Alle Höfe werden von Pächtern bewirtschaftet. Vielleicht gibt es nur
einen Eigentümer? |
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Der Schafstall auf einem Gemälde von
Lore Thestorff (www.thestorff.de) |
Aufgenommen im Januar 2006. - Gebaut wurde der Schafstall im frühen
18. Jahrhundert. |
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Die Nutzung des Schafstalls als Getreidelager finden wir auf einem Foto aus
den 20er Jahren.
Die Getreidegarben hat man bei der Ernte zunächst auf dem Dachboden
gelagert. Jetzt werden sie von dort auf die Dreschmaschine gegeben, die von
einem Dieselmotor angetrieben wird. (vergrößern).
Das Gebäude gehört zu Hof Nr. 2, auf dem vor 1929 Familie Schulz als Pächter
wirtschaftet.
Die Spur ihrer Nachkommen können wir anhand eines Albums verfolgen, das die
Tochter Elsa Schulz angelegt hat. (Die wenigen bekannten
Daten finden leider keine Bestätigung im obigen Einwohneverzeichnis.)
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Die Eltern von Elsa Schulz (auf dem Foto rechts) waren um 1900
Dienstleute in Kassau, wo Elsa 1908 geboren wurde. Sie zogen (das Jahr ist
unbekannt) nach Redemoißel und pachteten dort einen Hof. Von ihrem Leben ist
leider wenig überliefert. Es wäre sicherlich spannend, denn es gelingt ihnen,
14 (vierzehn) Kinder großzuziehen.
Die genaueren Daten der Kinder sind nicht bekannt. Sie heiraten "in alle
Welt". Jedenfalls geht eine Tochter nach Kanada. Als die Kinder nach
und nach im Laufe der Zwanzigerjahre das Elternhaus verlassen, hat dies
deutliche Wirkung auf die Einwohnerzahl.
Zwischen 1925 und 1933 sinkt die Einwohnerzahl von Redemoißel von 32 auf 21.
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Ein Sohn Heinrich (geb. 1900) bleibt in Redemoißel und heiratet dort Emma
Mahnke. Er wird früh sterben (1945) und sie kommt schwer krank ins
Pflegeheim in Gartow. Zu dieser Zeit haben sie einen kleinen Sohn Helmut
(geb. 1940), den wir später weiter verfolgen. |
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Zu den vierzehn Geschwistern gehört auch Irma Schulz, die später nach
Buchholz heiratet. Sie steht hier am Fenster (links) mit ihrer Schwägerin
Emma (s.o.). Die Namen der Kinder sind nicht bekannt. Bei den Blumen vor den
Kindern handelt es sich um Feuerlilien. |
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Vor demselben Haus in Redemoißel blühen auch heute noch Feuerlilien. (Juni
2010). Das Foto mag helfen, sich auch die alten Aufnahmen in Farbe
vorzustellen. |
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Im Übrigen geht aus den spärlichen Unterlagen hervor, das Heinrich Schulz ab
1934 als Landwirt in Redemoißel selbständig ist. Seine Schwester Elsa Schulz
arbeitet von 1934 bis 1940 bei ihm als Landwirtschaftsgehilfin. Sie
wird bald darauf ihren Neffen Helmut adoptieren, weil er beide Eltern
verliert.
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Die Beschäftigungsnachweise im Arbeitsbuch von Elsa Schulz in Redemoißel und
Spranz. |
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Bis 1932
(Kreiszusammenlegung) liegt Redemoißel im Landkreis Lüchow.
Das Nachbardorf Spranz gehört zum Landkreis Dannenberg und wenige Kilometer entfernt liegt Hohenzethen im Landkreis Uelzen. Dort wohnt
die Familie Trapp. Heinrich Trapp wird später in Waddeweitz
Elsa Schulz dazu verhelfen, doch noch von der Magd zur Bäuerin
zu werden. Zunächst beobachten wir aber Elsa Schulz in
Spranz
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(Seite erstellt im Mai 2010) |